Plakatausstellung in Konstancin 2015

Plakate der "Solidarność" aus den Jahren 1980/81

Am 7. November wurde im Kulturhaus Konstancin unter dem Titel "Noch ist Polen nicht verloren" eine Ausstellung von Plakaten der "Solidarność" eröffnet, die bis zum 5. Januar 2016 zu sehen sein wird. Unten die Rede des Gemeinderatsvorsitzenden Andrzej Cieślawski zur Ausstellungseröffnung:

Sehr geehrte Damen und Herren,
die heute eröffnete Ausstellung: „Noch ist Polen nicht verloren“ befasst sich mit Plakaten der „Solidarność“ von den Augustvereinbarungen 1980 bis zur Ausrufung des Kriegsrechts am 13. Dezember 1981.
Für alle, die diese Zeit bewusst erlebt haben, wird diese Ausstellung eine Gelegenheit zur Erinnerung an ihre schwierigen, aber auch ihre schönen Momente bieten.
Die Geschichte, wie die Reproduktionen dieser Plakate nach Konstancin gekommen sind, ist interessant und lehrreich.
Nach der Ausrufung des Kriegsrechts leisteten sowohl gesellschaftliche Organisationen als auch Einzelpersonen in mehreren europäischen Ländern der polnischen Gesellschaft Hilfe. In großer Menge werden Lebensmittelpakete geschickt, die von der Kirche verteilt wurden oder unmittelbar an meist den Schenkern unbekannte Personen gelangten.
Der Vorsitzende der Deutschen Kunstakademie hat damals eine Sammlung von Reproduktionen von Plakaten der „Solidarność“ aus den Jahren 1980-1981 erarbeitet, zu welcher der spätere Bundespräsident Johannes Rau das Vorwort geschrieben hat. Diese Sammlung, die Grundlage unserer Ausstellung ist, wurde als Aktentasche mit den Reproduktionen vertrieben. Der Verkaufserlös war zur Hilfe für die polnische Gesellschaft bestimmt.
Damals war auch Dietrich Elchlepp, der in dieser Aktion engagiert war, Abgeordneter der SPD im Bundestag. Er wohnt in Denzlingen, der Partnerstadt von Konstancin-Jeziorna. Dank der Partnerbeziehungen zwischen unseren Städten haben wir uns kennengelernt und befreundet.
Letztes Jahr hat Dietrich Elchlepp mir diese Aktentasche mit Reproduktionen von Plakaten der „Solidarność“ geschenkt, obwohl sie sicherlich für ihn ein wertvolles Erinnerungsstück ist.
Heute werden sie in der „Hugonówka“ ausgestellt, nicht nur um die Atmosphäre des „Festivals der Solidarität“ in Erinnerung zu bringen, sondern auch, um an das Engagement von Politikern und einfachen Menschen aus Deutschland in für uns schwieriger Zeit zu erinnern, wie sie mit uns solidarisch waren und wie diese Solidarität die Eröffnung eines neuen Kapitels in den Beziehungen zwischen unseren Ländern und Menschen ermöglichte.
Dieses neue Kapitel wurde symbolisch von Ministerpräsident Tadeusz Mazowiecki und Kanzler Helmut Kohl eingeleitet, aber jetzt von vielen Polen und Deutschen fortgesetzt - auch im Rahmen solcher Partnerschaften wie zwischen Konstancin-Jeziorna und Denzlingen.



 
 Edyta Markiewicz-Brzozowska, Andrzej Cieślawski, Kazimierz Jańczuk  Besucher während der Vernissage

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