Andrzej Sapkowski

Andrzej Sapkowski (geb. 21. Juni 1948 in Łódź) ist Fantasy-Schriftsteller. Seine Bücher greifen – zumeist parodistisch – Motive der slawischen Legenden und Märchen auf.
Andrzej Sapkowski studierte an der Universität Łódź Wirtschaftswissenschaften und arbeitete als Ökonom und Unternehmensberater, ehe er zunächst mit Übersetzungen auf sich aufmerksam machte (den Anfang machte ein Text von Cyril M. Kornbluth). Für seine ab 1986 erscheinenden eigenen Erzählungen und Romane wurde er fünfmal mit dem Janusz-A.-Zajdel-Preis sowie mit dem Paszport Polityki ausgezeichnet.

Rezensionen:

Andrzej Sapkowski, Die Narrenturm-Trilogie
ist im Schlesien und Böhmen des 15. Jahrhunderts angesiedelt. Geschildert wird die Irrfahrt des Medicus Reinmar von Bielau, der auf der Flucht vor der Inquisition und dem gehörnten Ehemann seiner Geliebten durch Schlesien irrt. In dieser Reihe mischt Sapkowski Fantasymotive mit der blutigen Geschichte der Hussitenkriege.

  • Anne Dahm (Köln, Kundenrezension Amazon)


Vorab: Wer prall mit einfach nachvollziehbarer Handlung gefüllte, historische Unterhaltung à la 'Der Medicus' oder 'Die Päpstin' sucht, sollte um Andrzeij Sapkowski einen weiten Bogen machen.

Sapkowskis Trilogie bietet, was Fans aus seiner Hexerreihe kennen: Ironische, witzige, detailgenaue Betrachtungen zum mittelalterlichen Leben, brilliante Dialoge und einen Stil, der dem durchschnittlicher Fantasy- oder historischer Literatur haushoch überlegen ist. Sapkowski geht es nicht um gleichmäßige Erzählstrukturen oder stilistische Vorhersehbarkeit; der Autor spielt mit Sprache und lebt sie/sich aus, glücklicherweise, ohne auf den Leser oder historische Genauigkeiten, was Begriffe oder möglichen Wissensstand der Protagonisten angeht, sonderliche Rücksicht zu nehmen.
Der Vergleich mit Eco ist unsinnig. Sapkowski zitiert Eco mehrmals und ohne die geringste Zurückhaltung, was lediglich als ironische oder respektvolle Reverenz gelten kann.

Wer sich an gelegentlich eingestreuten, modernen Begriffen, Passagen mit inflationärer Namensdichte und augenzwinkernden Begebenheiten nicht stört, wer also keinen bierernsten historischen Schmöker sucht, wird an 'Narrenturm' und 'Gottesstreiter' sicherlich seine helle Freude haben.
Sapkowski rettet den historischen Roman vor der Mittelmäßigkeit.

Andrzej Sapkowski, Kurzgeschichtenbände: Das Schwert der Vorsehung

Geralt von Riva ist ein Hexer: ein mittels Kräutern und Magie manipulierter Mensch, geschaffen um die Menschen vor der ihnen feindlichen Umwelt zu beschützen und für sie gegen Monstren anzutreten: Trolle, Gestaltwandler, Drachen... Die Zeit jener Kreaturen geht zu Ende und die Zeit der Menschen beginnt. Doch für den Hexer gibt es keine Zukunft: mit dem Aussterben der Kreaturen wird auch er nutzlos und ist sich schmerzlich der Tatsache bewusst, nie echte Nachkommen zeugen zu können. Geralt ist zudem ein ungewöhnlicher Vertreter seiner Zunft: er weigert sich allzuoft, gegen die so genannten Ungeheuer zu kämpfen. Kann er der Vorhersehung trotzen und seinem Schicksal entfliehen?
Geralt reist durch eine Fantasywelt (die an einigen Stellen mit Märchenmotiven aus den Werken der Gebrüder Grimm und des dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen durchsetzt ist), um gegen Bezahlung Monster und Fabelwesen zu erlegen. Angelegt sind die Bände als Episodenroman, die einzelnen Aufträge Geralts sind nur lose miteinander verknüpft. Durchgängiges Motiv ist Geralts fatale Liebe zu der Zauberin Yennefer. Sapkowskis Bildsprache erinnert in manchen Teilen an Italowestern, es dominieren Actionszenen und hintersinnige Dialoge.

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